Zum Autor Jeffrey Eugenides:
Er wurde 1960 als Sohn griechischer Einwanderer in Detroit
geboren, lebt heute mit Frau und Tochter in Berlin. Sein
erster Roman „Die Selbstmordschwestern“ wurde von Sofia
Coppola im Jahr 2000 verfilmt, nachdem er weltweit Aufsehen
erregte. Für das Buch „Middlesex“, welches auch als Hörbuch
erhältlich ist, erhielt er den Pulitzer-Preis 2003.
Zum Buch:
Ein wundervolles Buch, dem man sich schon nach den ersten
Seiten nicht mehr entziehen kann. Eine Familiensaga,
berührend, humorvoll und dramatisch beschrieben, die um 1920
in einem kleinen griechischen Dorf, am Hang des
kleinasiatischen Olymp, beginnt: Ein Geschwisterpaar wächst
dort auf, lebt von der Seidenraupenzucht, bis sie vor den
Türken nach Smyrna fliehen. Als die Stadt brennt, geht es
weiter nach Amerika. Es ist das Jahr 1922, als sie auf dem
Schiff ins „gelobte Land“ heiraten...
Der Ich-Erzähler, Mitglied der letzten Generation, erzählt
von den Folgen der Inzestverbindung seiner Großeltern.
Freude, Trauer, Leid, Erotik – alles hat hier seinen Platz.
Eugenides ist ein begnadeter Erzähler. Die Geschichte wird
mit Wärme erzählt, wird nie schmutzig, macht nachdenklich,
verurteilt an keiner Stelle und zeigt doch, wie das Tabu das
Leben der beiden bestimmt.
Mein Fazit:
Für jeden, der an einer abgedrehten aber originellen
Familiengeschichte mit Herz und Hirn interessiert ist, die
geschichtliche Ereignisse, kulturelle Einflüsse und
Generationskonflikte enthält, ist dieses Buch
uneingeschränkt empfehlenswert!